im Jahr 2018. Wie in den Vorjahren wurde der größte Teil des Zinsüberschusses aus dem Nettozinsbeitrag im Kundengeschäft erwirtschaftet. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und des zunehmenden Wettbewerbs um Einlagen erwarten die Banken in Zukunft geringere Zinsmargen. Es besteht auch weiterhin die Gefahr, dass die Finanzierungskosten steigen, wenn die Zinsen an den Finanzmärkten wieder steigen. Die 2018 erstmals nach IFRS 9 ermittelten Verlustabschreibungen beliefen sich auf einen Nettozuwachs von 151 Mio. € (2017: Nettozuschlag von 576 Mio. €). Generell betonen die Arbeitgeberverbände, dass Tarifverträge nur angemessene Mindeststandards vorschreiben sollten. In dieser Hinsicht würden die Standards einerseits die leistungsschwachen Unternehmen nicht überfordern und andererseits zu leistungsschwachen Unternehmen führen, um zusätzliche Lohnvereinbarungen zu treffen.
Eine Härtefallklausel ermöglicht es Unternehmen im Geschäftsbankensektor, vorübergehend von kollektiv vereinbarten Standards abzuwählen, wenn sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens stark verschlechtert hat und eine erhebliche Anzahl von Arbeitsplätzen gefährdet ist. Die maximale Veränderung darf 8 % des festgelegten kollektiven Standards nicht überschreiten. Der Betriebsrat sowie die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) und der arbeitgeberverband der privaten Bankengewerbes (AGV Banken) müssen dem Antrag der Geschäftsführung zustimmen, damit die Ausnahmeregelung in Kraft tritt. Der Zinsüberschuss des operativen Segments Retail Customers and KMU belief sich 2018 auf 16.321 Mio. € und lag damit erneut unter dem Vorjahreswert (2017: 16.489 Mio. €). Im operativen Segment Retail Kunden und KMU konnte das Volumenwachstum die anhaltenden negativen Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der EZB nur teilweise ausgleichen. Das Volumen der LuxCredit Fremdwährungskredite lag fast auf dem Niveau des Vorjahres. Der Zinsüberschuss aus dem Konsumfinanzierungsgeschäft stieg erneut dank einer erheblichen Neigung der Verbraucher, Waren und Dienstleistungen zu kaufen und Finanzierungen zu übernehmen, angeheizt durch die Stabilität der deutschen Wirtschaft sowie niedrige Zinsen und steigende Reallöhne. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bank-/Versicherungswesen gelten Mehr-Arbeitgeber-Tarifverträge (siehe Tabelle 3 unten). 2018 erfüllte die BVR-SE ohne Qualifikation alle ihre Aufgaben als Bankenschutzsystem nach der Satzung.
Zum 31. Dezember 2018 gehörten insgesamt 885 Institute des Cooperative Financial Network der BVR-SE an (31. Dezember 2017: 926 Mitglieder). Der Rückgang ist ausschließlich auf Fusionen innerhalb des Cooperative Financial Network zurückzuführen. Neben dem Kreditrisiko spielt das Zinsrisiko – eine Kategorie von Marktrisiken – für die meisten Genossenschaftsbanken eine wichtige Rolle. Die Genossenschaftsbanken messen und begrenzen dieses Risiko regelmäßig hinsichtlich ihrer Risikotragfähigkeit.